Die Mediator*innen

Ohne die Mediator*innen geht es bei den Neuen Auftraggebern nicht. Wann immer eine bürgerschaftliche Initiative ein Dorf verändern, ein Denkmal bauen oder eine andere Idee realisieren will, beginnt das Gespräch mit der Mediatorin oder dem Mediator vor Ort. Sie sind Kundschafter, Beratende und Vermittler*innen. Sie vermeiden schnelle Antworten und haben keinen fertigen Plan im Gepäck. Ihr Fachgebiet ist die Kunst des Zuhörens. Sie begleiten die Beteiligten dabei, den Hintergrund einer Situation und die verschiedenen Aspekte eines bürgerschaftlichen Anliegens genau zu beleuchten. Damit sie auf dieser Basis schließlich einen klaren Auftrag an die Kunst formulieren können.

Mediator*innen sind meistens in der Region aktiv, in der sie leben oder sich gut auskennen. Sie sprechen mit Bürger*innen, aber auch mit Menschen aus Politik und Verwaltung. Sie interessieren sich für Institutionen vor Ort ebenso wie für das wirtschaftliche Umfeld und lokale Geschichten. Mitunter sind Mediator*innen auch auf bestimmte Themen oder Kunstformen spezialisiert und begleiten Aufträge mit diesem Fokus, etwa im Bereich Tanz, Musik oder Architektur.  

Mediator*innen müssen viel mehr als nur die Kunstszene kennen. Sie müssen den Auftrag und auch den Handlungsort und seine Akteure gut verstehen. Nur so können sie den Auftraggeber*innen die geeignete Künstlerin oder den geeigneten Künstler für ihr Projekt vorschlagen. Und nur so können sie den künstlerischen Entwurfsprozess behutsam begleiten und dafür Sorge tragen, dass anspruchsvolle Projekte realisiert und die dafür notwenigen Partner an Bord geholt werden. Oft bleiben sie auch nach Abschluss eines Projekts Ansprechperson für ihre Auftraggebergruppen.

Die Mediator*innen in Deutschland arbeiten als Teil eines internationalen Netzwerks der Nouveaux Commanditaires/Neue Auftraggeber. Sie sind zudem organisiert in der Gesellschaft für Kunst und Mediation im Bürgerauftrag e.V.. Der Verein bildet die Mediator*innen im Modell Neue Auftraggeber aus- und weiter, vertritt ihre Interessen und stellt die Qualität der Mediation sicher.

Aktive Mediator*innen in Deutschland