UNSERE IDEE

Kunst im Bürgerauftrag ist für alle da

Zwei Auftraggeberinnen von Eberswalde sitzen an einem Tisch, im Gespräch vertieft in den ihnen vorliegenden Auftrag.

Die Neuen Auftraggeber von Eberswalde

Zwei Auftraggeberinnen besprechen den Auftrag, Eberswalde, 2019 Foto: Victoria Tomaschko

Viele wollen mehr Mitsprache bei Belangen, die sie direkt etwas angehen. Kunst im Bürgerauftrag ist eine Antwort darauf. Menschen, gleich wer sie sind und woher sie kommen, finden mit uns die Möglichkeit, unmittelbar Verantwortung zu übernehmen und sich schwierigen Themen in ihrem Dorf oder ihrem Stadtviertel zu stellen. Als Mediator*innen hören wir ihnen zu und begleiten sie dabei, neue Wege auszuprobieren, um Antworten auf drängende Fragen zu finden.

Und weil sich manche Fragen nicht so einfach beantworten lassen, bringen wir die Kunst ist Spiel. Wenn es für Probleme scheinbar keine Lösung gibt und wichtige Ideen nicht in Form kommen, dann können Künstler*innen die entscheidenden Impulse geben, damit sich etwas bewegt, sich ein neuer Blickwinkel auftut, wieder etwas geht.

Die Suche nach Möglichem – das nennen wir einen Auftrag an die Kunst. Dabei kann Kunst vieles sein: Ein Bauwerk, ein Theater- oder Tanzstück, die Gestaltung einer Landschaft, oder auch die klassische Skulptur auf dem Markplatz. Kunstwerke in Auftrag zu geben hat in Europa eine lange Tradition – aber nur sehr wenige Menschen waren dazu in der Lage. Heute kann das im Prinzip jede und jeder. Als Neue Auftraggeber.

UND SO GEHT'S

  • ERSTER SCHRITT:
    DIE BÜRGER*INNEN

    Mal sind es ganz kleine, mal große Themen, mit denen alles beginnt. Immer aber beginnt es mit Menschen, die unzufrieden sind und etwas verändern wollen – aber vielleicht noch nicht wissen, wie. In unseren Mediator*innen finden sie Vertrauenspartner, die aufmerksam zuhören. Gemeinsam tauchen wir in die Thematik ein. 

  • ZWEITER SCHRITT: DER AUFTRAG

    Um ein klares Anliegen zu formulieren, muss einiges durchdacht werden: Worum geht es genau? Ist da ein ungelöster Konflikt? Bleibt etwas Wichtiges ungesehen und ungesagt? Fehlt das Vorstellungsvermögen, wie eine notwendige Transformation gelingen kann? So entsteht der „Auftrag“, den alle unterzeichnen.

  • DRITTER SCHRITT: DIE KÜNSTLER*INNEN

    Im nächsten Schritt schlagen die Mediator*innen eine künstlerische Persönlichkeit vor, die im Auftrag der Bürger*innen eine Projektidee entwickelt. Die Künstler*innen hören zu, haken nach, und interpretieren den Auftrag. Sie fertigen einen Entwurf an, der oft Anlass zu weiteren Debatten gibt.

  • VIERTER SCHRITT: DAS KUNSTWERK ENTSTEHT

    Sind alle von der künstlerischen Idee überzeugt, wird sie umgesetzt. Daran wirken viele Kräfte mit: Vom lokalen Metallbauer über engagierte Verwaltungsmitarbeitende bis zur begleitenden Journalistin. Die Kosten dafür werden aus öffentlichen Mitteln oder durch Förderer übernommen. 

  • FÜNFTER SCHRITT: DAS WERK WIRD ÖFFENTLICH

    Die feierliche Eröffnung, Einweihung oder Erstaufführung des beauftragten Werkes ist für alle ein großer Moment. Die eigens für den Ort erdachte Kunst kann viele Menschen mitnehmen. Sie kann mutige und berührende Visionen für Gemeinschaft und Identität erzeugen.

  • SECHSTER SCHRITT: EIN NACHLEBEN ENTSTEHT

    Viele Werke wirken oder „funktionieren“ über Jahre und Jahrzehnte. Bekanntlich kann manche Kunst lange Zeit fortbestehen. Die Nachhaltigkeit der Auftragswerke liegt aber vor allem im Sozialen. Sie bezeugen, dass etwas Wichtiges erreicht wurde. Sie manifestieren, dass Veränderung möglich ist. Sie ermutigen, weitere Dinge anzugehen.