Die Neuen Auftraggeber von Greifswald
Auftraggeber*innen: Susanne Adler, Hilde Dehler, Gesine Emmel-Stüber, Karoline Greiner, Silke Janz, Anne Krause, Katja Marlow, Julia Schüler, Gesine Wosny
Auftrag: „Wir, die Neuen Auftraggeberinnen der IGS Erwin Fischer, wünschen uns einen künstlerischen Ausdruck für die Leistung, die wir täglich für die Gesellschaft erbringen. Darum geben wir ein Projekt in Auftrag, das unsere Schule als positiven Ort sichtbar und erlebbar macht. Wir erwarten ein starkes Zeichen, das in die Stadtgesellschaft hineinwirkt und zugleich die Akteure am Ort stärkt.“
Mediatorin: Susanne Burmester
Künstler: Daniel Knorr
Zeitraum: 2019 fortlaufend
Partner: Kulturstiftung des Bundes, Fondation de France
Für die Schule von morgen
Die Gesamtschule Erwin Fischer leistet im Greifswalder Quartier Schönwalde I wertvolle Integrationsarbeit. Mit viel Energie und großem Zusammenhalt hat ihr Kollegium einen positiven, unterstützenden Ort in der ehemaligen DDR-Großsiedlung geschaffen, die früher einmal begehrten Wohnraum für das Energiekombinat bot, heute aber auch viele soziale Probleme zu bewältigen hat.
Doch obwohl der gerade erst fertig gestellte Neubau das innovative Schulkonzept mit seinem Inklusionsansatz auch räumlich unterstreicht und symbolisch aufwertet, nimmt die Öffentlichkeit die Schule und ihre Umgebung noch immer als "sozialen Brennpunkt" wahr. Schülerinnen und Schüler entdecken erst beim Schulbesuch die Qualitäten ihrer Bildungsstätte. Die tägliche Ambition des Kollegiums, Chancengleichheit und individuelle Förderung zu bieten, wird nach außen kaum gewürdigt. Eine Gruppe von Lehrerinnen ist deshalb zu Auftraggeberinnen geworden und will das Selbstbild der Fischerschule und deren öffentliche Wahrnehmung nachhaltig verändern. Greifswald soll erkennen, dass Schönwalde I mit einem innovativen Bildungsmodell Beispiel gibt für die Schule von morgen.
Mit Daniel Knorr haben die Auftraggeberinnen einen Künstler ihrer Wahl gefunden, um das Kunstprojekt für ihre Schule umzusetzen: Knorr reagiert in seinen Arbeiten auf bestehende Orte und Situationen, verändert mit einfachen Ideen die Perspektiven von Menschen und zeigt ihnen dadurch Raum für neues Handeln.
Der in Bukarest geborene Künstler, der u.a. an der documenta 13 teilnahm, setzt sich seit langem mit sozialen und politischen Räumen auseinander, ohne in die Fallen erwartbarer Klischees zu tappen. Stereotypen begegnet er mit Witz und subversivem Humor und schafft zugleich auf einfallsreiche Art große Aufmerksamkeit. In Greifswald setzt Knorr stark auf den direkten Dialog mit seinen Auftraggeberinnen und der Schule, um Ideen aus der unmittelbaren Situation vor Ort zu entwickeln.
Wir wünschen uns einen künstlerischen Ausdruck für die Leistung, die wir täglich für die Gesellschaft erbringen. Darum geben wir ein Projekt in Auftrag, das unsere Schule als positiven Ort sichtbar und erlebbar macht.