Die Neuen Auftraggeber von Pinneberg

Auftraggeber*innen: Saim Kadir (Kasi) Cetinkaya, Heja Ibrahim, Anke Marckmann, Julia Miahipour, Deniz (Bosslo) Salakoslu, Gina Lea Schwan, Cosmo Stadie


Auftrag: Die Innenstadt von Pinneberg ist wie in vielen Städten im Wandel. Wir wünschen uns eine künstlerische Arbeit, die diesen Wandel unterstützt. Wir wollen ein Werk beauftragen, das zu einem neuen Pinneberg-Gefühl beiträgt. Dafür sollen öffentlicher Raum und (leerstehende) Gebäude als Inspiration dienen.


Mediator: Michael Annoff


Zeitraum: 2025 fortlaufend


Partner: Kulturstiftung des Bundes


Programm: Tanz und Performance im Bürgerauftrag


Einerseits Schleswig-Holstein, andererseits fast noch Hamburg: Pinneberg liegt im Speckgürtel der hanseatischen Metropole und steht mit dieser Lage vor Herausforderungen. Wie an vielen Orten hat sich auch hier die Innenstadt verändert. Alte Geschäfte sind verschwunden, Treff- und Freizeitangebote werden weniger, der Raum für Begegnung ebenso. Die Nähe zum pulsierenden Hamburg macht es Pinneberg zusätzlich schwer, eine eigenständige urbane Anziehungskraft zu behaupten und weiterzuentwickeln. 

Das früher selbstverständliche "Pinneberg-Gefühl" der Innenstadt ist in den Augen vieler Ortsansässiger verblasst. Dabei wird oft übersehen, dass es auch eine andere Entwicklung gibt: Immer wieder eröffnen Unternehmer*innen, viele von ihnen mit Migrationsgeschichte, neue Geschäfte und bringen mit ihren Ideen frischen Schwung in die Stadt. Ohne ihre Restaurants, ihre Lebensmittel- und Kosmetikgeschäfte und ihre Dienstleistungen wäre die Belebung der Innenstadt kaum denkbar. Unternehmertum in Pinneberg ist vielfältig und zeigt, dass die Stadt nach wie vor ein Ort ist, an dem auch Neues entstehen kann.

„Pinneberg ist weder Fisch noch Fleisch. Kann das Zentrum ein Ort sein, an dem wir das Zusammenleben wieder neu erfinden – trotz aller Unterschiede?“

Darauf möchten die Neuen Auftraggeber von Pinneberg – Gewerbetreibende, Anwohner*innen und Sozialarbeiter der Innenstadt – mit einer künstlerischen Arbeit aufmerksam machen. 2025 feiert Pinneberg 150 Jahre Stadtrechte. Für die Auftraggeber*innen Anlass, um nicht nur zurückzublicken, sondern gemeinsam nach vorne zu denken: Wie kann Pinnebergs Zentrum wieder ein Ort werden, der Menschen zusammenbringt? Wie kann der öffentliche Raum neue Begegnungen ermöglichen? Wie kann ein neues Pinneberg-Gefühl entstehen?

Foto: Henning von Holdt
Foto: Henning von Holdt
Foto: Henning von Holdt

„Die künstlerische Arbeit soll Begegnungen, Beziehungen und Versammlungen von Pinneberger*innen möglich machen, deren Wege sich sonst nicht kreuzen würden.“

Foto: Henning von Holdt
Foto: Henning von Holdt
Foto: Henning von Holdt
Foto: Henning von Holdt

Beraten von Mediator Michael Annoff will die Gruppe ein*e Künstler*in oder ein Kollektiv einladen, eine Arbeit zu entwickeln, die die Veränderungen der Stadt sichtbar macht. Ziel ist es, den Stadtraum neu zu entdecken und über das Miteinander nachzudenken. Dafür sollen öffentlicher Raum und (leerstehende) Gebäude als Inspiration dienen. Ein Augenmerk soll auf den Perspektiven junger Menschen liegen. Die performative oder choreographische Arbeit soll langfristig erlebbar bleiben und für die Stadtbewohner*innen zugänglich sein.

Pinneberg steht exemplarisch für den Wandel in vielen deutschen Mittelstädten in Deutschland. Die Neuen Auftraggeber von Pinneberg freuen sich auf künstlerische Ideen, die diesen Wandel begleiten und bereichern.